Windsurfspots Sardinien: Porto Pollo, Vignola Mare, Valledoria, San Teodoro, Chia

Porto Pollo ist wohl der bekannteste der Windsurfspots Sardiniens. Trotzdem haben wir das Windsurf-Mekka bis auf einen Lokalaugenschein komplett ausgelassen, da uns weder der dortige Campingplatz, noch die riesigen Parkflächen angelacht haben. Glücklicherweise gibt es auf Sardinien noch einige andere Spots, an denen Kiter, Surfer und Foiler ihrer Passion nachgehen können und die etwas mehr Charme aufweisen. Ein paar davon haben wir besucht: Vignola Mare, Valledoria, San Teodoro und Chia.

Doppelbucht von Porto Pollo
Der bekannteste Windsurf-Spot Sardiniens

Porto Pollo bei einer Sardinienreise nicht zu besuchen, kam für mich nicht in Frage. Unbedingt sollte der 1er-Spot der Insel dabei sein. Ich kannte die Location schon ganz gut, da ich einmal direkt in der Ferienhausanlage am Surfspot einen Urlaub verbracht und damals meine ersten Erfahrungen auf Sardinien gesammelt hatte. Grundsätzlich ist es aus Windsurfer- oder Kitersicht richtig gut dort, da man aufgrund der Topografie immer eine Flachwasser- und eine wellige Seite nutzen kann und die Spots genau 50 m auseinander liegen. Lässig natürlich.

Aber als wir dort ankamen, war ziemlich der Bär los. Unzählige Menschen tummelten sich am Strand in den Strandbars und auch der dem Spot vorgelagerte riesige Parkplatz war überfüllt. Nicht ganz so prickelnd nach unseren ersten Tagen auf La Maddalena, wo wir mehr Wildschweine, sahen als Urlauber ;). Wer also auf eine gute Infrastruktur aus ist und an vielen Tagen zum Surfen rausgehen will, ist da sicher gut aufgehoben. Des Weiteren liegt die Bucht sehr geschützt und man kommt fast bei jeder Fahrtrichtung, wie bei einem See, wieder an Land, wenn es denn sein muss. Insofern natürlich ein Spot, der sich auch für ungeübte Surfer sehr gut eignet.

Was nicht ganz optimal dort ist: der Campingplatz ist vom Surfspot doch ein gutes Stück weg. Auf jeden Fall so weit, dass man zumindest ein Wagerl braucht, um das Equipment zum Strand zu bringen. Vor dem Campingplatz gibt es noch einen Stellplatz auf einer unebenen Wiese ohne Strom, aber auch dieser ist nicht viel näher. Da wir unseren Surf- und Bootswagen, den Eckla Beach Rolly*, dummerweise zu Hause gelassen hatten und uns der Ort dann doch etwas zu stressig war, zogen wir weiter.

Windsurfspot unterm Sarazenenturm

Natürlich hatte ich mir vor der Reise rund um die Insel schon unterschiedliche Windsurfspots rausgesucht gehabt und diese im Windfinder als Favoriten hinterlegt, um die Wetterlage zu verfolgen. Nach einigen Tagen der Rundreise im nördlichen Teil der Insel kamen wir zur rechten Zeit nach Vignola Mare, einem weiteren Strand mit umfangreicherer Infrastruktur, zwei Campingplätzen direkt am Spot und einer guten Windvorhersage. Die Angaben im Windfinder hatten gestimmt und es war genügend Wind für das 5,7er Segel. Der Wind kam an diesem Tag schräg auflandig, was gut gepasst hat, aber es war relativ böig und wenn man weiter rausgefahren ist, war eine anständige Welle, mit der ich als Binnenländer anfänglich zu kämpfen hatte.

Grundsätzlich ist Vignola Mare aber ein netter Spot mit vielen Windtagen, wo man auch gemeinsam mit einigen anderen Surfern seiner Leidenschaft frönen kann. Absolut zu empfehlen also, wenn man sich im Norden Sardiniens aufhält. Wir blieben allerdings dort nicht über Nacht, da wir es uns mit einem Freund auf einem weiter nördlich gelegenen Campingplatz ausgemacht hatten.

Eine kurze Visite in Valledoria

Die Internetrecherche bezüglich Windsurfspots in Sardinien hatte auch Valledoria, im Nordwesten der Insel als Destination ausgeworfen. Der Spot befindet sich an der Mündung des Flusses Coghinas. Da nur wenig Wind war, machten wir hier nur einen Spaziergang auf den Dünen. Ein Kite-Anfänger zog seine Kreise am Lagunen- bzw. Mündungssee, während am Strand die Kiter und Surfer auf Wind warteten. Bei ausreichendem Wind sicher ein interessanter Spot, da man sowohl im See als auch im Meer surfen kann.

Ein Strand wie in Hawaii

Ein weiterer ebenfalls im Norden, allerdings an der Ostküste situierter Spot ist San Teodoro. Auch da ist es ziemlich touristisch, allerdings hat der Ort Charme und wir haben uns auf Anhieb wohl gefühlt. Der Campingplatz La Cinta liegt direkt am Spot und war gut besucht, in erster Linie von deutschem Publikum. Der Rezeptionist hatte den Hinweis, dass ich Windsurfer bin, verstanden und so hatten wir einen Stellplatz in zweiter Reihe zum Strand und in der Nähe des Ausganges bekommen.  Was richtig toll ist, ist das Wasser, welches aufgrund des komplett weißen Sandes, richtig schön türkis leuchtet und auch beim Surfen die Stimmung hebt. Mit dem Berg im Hintergrund ergibt dies eine ähnliche Kulisse, wie auf Maui Hawaii, was zusätzlich beflügelte.

Windtechnisch war es sensationell an den 3 Tagen, die wir dort verbrachten. Leider hatte mein kleinstes Segel 5 m² was für die Tage, die wir dort erlebten, definitiv zu groß war. Der Wind wehte parallel zum Strand und man konnte im 90° Winkel rausfahren, was für die Wellenüberquerung in Strandnähe schon ganz hilfreich war. Aber Vorsicht war geboten, denn der Wind blies in einer Entfernung von rund 300m vom Ufer nochmal um rund 2 bft. heftiger! Vielleicht hätte ich besser auf die Hinweise des Nachbarn am Campingplatz hören und gleich den kleinen Lappen montieren sollen. Ich nahm den Umweg über die Erfahrung, war gleich wieder an Land und riggte um. „Wieder mal toll gemacht“, dachte ich.  Andererseits nicht so tragisch, weil wir ja ohnehin vorhatten, ein paar Tage zu bleiben und ich mehr Zeit als Kraft hatte 😉

Also wie gesagt, bei Sideshore Wind aus südlicher Richtung kann man die Differenz der Windstärke zum Strand berücksichtigen und sollten dann auch am „offenen Meer“ mit 2bft. stärkeren Wind und einer großen Dünungswelle rechnen. Es ging jedenfalls ordentlich auf und ab draußen und ich hatte einige abrupte „Abstiege“ zu verkraften. Definitiv werden wir diesen Ort bei unserer nächsten Reise nach Sardinien wieder besuchen!

Windsurfspot in den Dünen

Zu guter Letzt hat uns unsere Wohnmobil-Tour auch noch in den Süden Sardiniens geführt – nach Chia, das ich aus diversen Foren und Spotguides vom Hörensagen kannte. Leider hatte ich zu dieser Zeit ausgerechnet mit meinem Rücken zu kämpfen und konnte aufgrund heftiger Verspannungen nicht mal anständig sitzen und stehen. An das Windsurfen war da leider nicht zu denken, was nicht nur im Kreuz weh tat… Denn die Bedingungen waren sehr, sehr gut! Der Wind schräg ablandig und somit spiegelglattes, einladendes Wasser! Genau hinter dem Spot befinden sich mehrere Hügel, was den Wind dort durch ein zum Meer führendes Tal nochmal verstärkt. Ich denke, diese Düse ist der Grund, warum Chia neben Porto Pollo der zweite bekannte Spot auf Sardinien ist. Das Wasser teilt man sich in Chia mit ein paar Wellenreitern, die ebenfalls die Bucht frequentierten und ganz passable Bedingungen vorfanden.

Wenn man direkt am Windsurf-Spot auch campen möchte, bleibt einem fast nur der Stellplatz „Area Sosta Camper di Chia“. Plätze zum Freistehen sind in der Nähe des Windsurfspots keine vorhanden. Eine Beschreibung des Stellplatzes findet ihr in unserem Artikel über den Süden Sardiniens. Eines sei an dieser Stelle wiederholt: die Entfernung zum Strand ist nicht unerheblich und ebenso wie in Porto Pollo wäre hier unser Surf- und Bootswagen* recht praktisch gewesen, den wir auf dieser Reise aber nicht mitthatten.

Fazit: Neben Traumstränden, einem interessanten, bergigen Binnenland und der Möglichkeit, Mountainbiken zu gehen, bietet Sardinien auch tolle Windsurf-Spots und sogar zwei Spots zum Wellenreiten. Outdoor-Herz was willst du mehr!

Zum Abschluss noch ein Tipp fürs Beladen des Autodaches: Die kleine Trittstufe „Phatrip“* lässt ganz einfach in jede Autotüre einhängen. So erreicht man das Dach, um die Ausrüstung festzurren zu können und spart sich das Mitführen einer Stehleiter.

Bikes covered by Velosock*

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