Kajaktour im Golf von Morbihan
Am Ende unserer Bretagne-Tour mit dem Wohnmobil wurde uns die Zeit fast zu knapp. Wir wollten jedoch unbedingt noch die Kajaktour im Golf von Morbihan machen. Für den nächsten Tag war eine Schlechtwetterfront angesagt, aber wir dachten, dass die Bedingungen tags davor noch passen sollten. Als wir unser Boot zu Wasser ließen, blies schon ein kühler Wind, obwohl die Sonne noch schien. Sobald wir aber aus dem Lee der vorgelagerten Inseln herausgepaddelt waren, mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass die See in der Bretagne doch mit Vorsicht zu genießen ist.
Wir brachen bei Sonne-Wolken-Mix von unserem – sehr empfehlenswerten – Campingplatz in Locmariaquer (Camping Municipal La Falaise) auf – unser Gumotex-Luftboot verstaut im Kofferraum unseres VW-Busses. Es war gar nicht so einfach, einen Parkplatz im Golfe du Morbihan zu finden, an dem man einbooten konnte. Die meisten Stichstraßen enden in Siedlungen oder auf Plätzen mit Parkverboten.
Schließlich wurden wir doch fündig: oberhalb einer Slipstelle für kleine Boote waren einige Schrägparkplätze und unten am Wasser sogar ein Wendeplatz, an dem man kurz halten konnte, um auszuladen.
Wenn ihr die Koordinaten dieses Parkplatzes im Golf von Morbihan braucht, schreibt uns einfach mithilfe der Kommentarfunktion eine Nachricht!
Ausrüstung startklar machen
Das Gumotex Thaya*, ein stabiles Luftboot mit Dropstichboden, ist zwar schnell aufgepumpt, aber trotzdem dauerte es eine Weile, bis man startklar ist. Der Himmel war also bereits verhangen, als wir zu unserer Kajaktour im Golf von Morbihan in See stachen. Ich hatte meinen Neopren an, einen ärmellosen Long Jane*, der die beim Paddeln nötige Arm- und Oberkörperfreiheit gibt und den ich bei kühlen Temperaturen mit einer Neoprenjacke* kombiniere.
Inselparadies – wenn das Wetter passt!
Zunächst paddelten wir zur gegenüberliegenden Insel Île Drenec, wo wir anlegten und tatsächlich einige Sonnenstrahlen genossen.
Als nächstes wollten wir eine der beiden größten der angeblich 365 Inseln im Golf von Morbihan ansteuern – die Île d‘Arz. Als wir den Windschatten der Île Drenec verließen, blies uns eine steife Briese um die Ohren. Auf der Île d’Arz angekommen, hatten wir weder Kraft noch Lust, an deren Ufer entlang zu paddeln. Die unruhige See hatte dafür gesorgt, dass wir uns in unserem roten Gummiboot plötzlich ziemlich klein fühlten. Wir waren zwar zu keinem Zeitpunkt gefährdet, zu kentern, da das Gumotex Thaya* sehr stabil im Wasser liegt, aber wir hatten einfach Sorge, dass das Wetter noch schlechter werden würde.
So paddelten wir auf direktem Wege auf das Festland zu – eine Entscheidung, die sich als weniger klug herausstellte: Etwas weiter westlich auf derselben Strecke auf der wir gekommen waren, hätten wir zwar einen weiteren Weg, aber dafür zumindest abschnittsweise den Windschutz der Inseln gehabt.
Kräftezehrende Kajaktour im Golf von Morbihan
Das Ankämpfen gegen die Wellen war kräfteraubend und von einer entspannten Bootstour war unser Abenteuer nun weit entfernt. Dass die Bauart unseres Kajaks Gumotex Thaya* eher für Binnengewässer gedacht ist, tat sein Übriges. Für Touren im Meer besser geeignet sind natürlich Feststoff-Seekajaks oder – wenn es aus Platzgründen ein Luftboot sein soll – zum Beispiel das Gumotex Seawave* mit Spritzdecke. Der letzte Abschnitt unserer Tour führte uns an der Küste entlang zurück zu unserer Einsetzstelle und entschädigte uns zumindest mit einigen reizvollen Motiven und einer interessanten Wolken- und Lichtstimmung.
Als wir schließlich aus dem Boot stiegen, waren wir ziemlich durchgefroren und unsere Laune war nicht unbedingt die Beste. Jedenfalls hatten wir eines gelernt: Kajaktouren am „offenen“ Meer (das Binnenmeer Morbihan ist durch eine schmale Passage mit dem Atlantik verbunden) nur bei ungetrübtem Himmel und gesichert guter Wettervorhersage zu unternehmen.
Versöhnung in der Austernbar
Am Rückweg holten wir die bereits vorbestellten Austern und Hummern bei der „Austernbar“ nahe dem Campingplatz ab. Die vorgekochten Hummer sowie die lebendigen Austern wurden uns gut verpackt übergeben und wir steckten sie in unseren Kühlschrank, da sie morgen früh die Heimreise nach Österreich mit uns antreten sollten.
Der Gedanke an das bevorstehende „Welcome-Back-Essen“ zuhause mit Günthers Eltern, unseren braven Housesittern, stimmte uns versöhnlich und milderte die wehmütigen Gedanken an das nahende Urlaubsende.
Am nächsten Morgen begleitete uns der Regen bei unserer Heimreise eine gute Wegstrecke lang, so, als wolle er uns den Abschied von der Bretagne erleichtern. Ein Abschied, der in uns den Wunsch weckte, bald wieder zu kommen!
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