E-MTB-Tour in den Ybbstaler Alpen von Hollenstein zur Siebenhütten-Hütte

Genau vor einem Jahr waren wir den Ybbstalradweg geradelt, auch heuer wollten wir am letzten Oktoberwochenende wieder einen Rad-Ausflug ins niederösterreichische Mostviertel unternehmen. Auf der Website des Tourismusverbandes hatten wir die E-MTB-Tour zur Siebenhütten-Hütte bzw. zur Sonnenbrandalm gefunden. Dabei umrundet man den Königsberg in den Ybbstaler Alpen auf 39 Kilometern und 1.127 Höhenmetern. Das ist zwar auch mit dem Biobike machbar, aber wir entschieden uns für die gemütlichere Variante und nahmen unsere E-Bikes*.

Alle MTB-Touren in den Ybbstaler Alpen sind laut Vorschrift nur bis 31. Oktober befahrbar. Danach gilt von 1. November bis 15. April eine Wintersperre auf den MTB-Wegen. Angesichts der im Herbst immer milder werdenden Temperaturen scheint dieser Zeitraum etwas eng bemessen. Außerdem macht Herbstfärbung der Laubwälder eine Tour im Spätherbst besonders reizvoll. Die Verantwortlichen könnten in Erwägung ziehen, den Zeitraum bis zum 15. November auszudehnen.

Die beiden an der Tour liegenden bewirtschafteten Hütten – die Siebenhütten-Hütte sowie die Kitzhütte haben – zumindest heuer – bis 31. Oktober geöffnet.  

Parken und starten

Wir waren diesmal nicht mit dem Bus, sondern mit dem PKW angereist, auf dem wir unseren E-Bike tauglichen Thule-Fahrradträger* montiert hatten. Somit sattelten wir unsere Specialized E-MTB-Bikes* und starteten die MTB-Tour zur Siebenhütten-Hütte, wie in der Beschreibung vorgesehen, am Parkplatz des Bikepark Königsberg beim Gasthof Jagersberger, etwas oberhalb der Ortschaft Hollenstein an der Ybbs gelegen.

Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist und in der Gegend übernachten möchte, dem sei der Wohnmobilstellplatz beim Wentsteinhammer empfohlen. Er liegt außerhalb des Ortes Hollenstein, jedoch direkt an der Route der Radtour, idyllisch am Hammerbach und verfügt über Toiletten (bis 31.10. geöffnet), einen kleinen Kinderspielplatz und einen überdachten Grillplatz.

Wegbeschaffenheit

Gleich nach dem Start ging es die Straße nach Hollenstein hinunter – mit schönem Ausblick auf die Kirche. Man fährt durch den Ort und verlässt diesen auf einem Radweg, der in eine wenig befahrene Straße mündet, die entlang des Hammerbachs führt. Die Straße wird steiler und führt durch einen schönen Laubwald.  Fast ganz oben angelangt, zweigt man links in einen Feldweg ab, der mit mehreren MTB-Schildern markiert, nicht zu übersehen ist.

Von diesem Moment an führt die MTB-Tour zur Siebenhütten-Hütte ausschließlich über breite Forstwege, mit einem einzigen kurzen Stück auf einem schlecht befestigten Saumpfad, der aber gerade saniert wird. Dieses Stück kann man auch schieben, wenn man sehr wenig Übung im Gelände hat. Die Tour ist vom Tourismusverband mit mittlerem Schwierigkeitsgrad (mit dem E-Bike) bzw. als schwierig (mit dem Bio-Bike) bezeichnet. Dies ist aber wohl den zurückzulegenden Höhenmetern und nicht der Wegbeschaffenheit geschuldet.

Die E-Bike-Runde ist lt. Beschreibung mit 3 Stunden bemessen, wir haben in moderatem Tempo 2:35 gebraucht, die Pausen nicht eingerechnet.  

Kalksteinfelsen und schöne Flora

Bereits entlang des Hammerbachs stechen Felsnadeln steil aus dem bunten Wald hervor und auch danach zieren Kalksteinformationen immer wieder den Weg.

Dieser wird gesäumt von teils knorrigen Bäumen und Gräsern aller Art. Der Weg nach oben führt an der Südflanke des Königsbergs entlang, mit ein Grund, warum der Herbst für diese Tour die ideale Jahreszeit ist. Die Wahrscheinlichkeit, sich im Sommer tatsächlich einen Sonnenbrand am Weg zur gleichnamigen Alm zu holen, scheint hoch zu sein.  

Ende Oktober war die wärmende Sonne jedoch gerade recht und der Ausblick bis zum Ötscher und in die Alpen beeindruckend.

Die Siebenhütten-Hütte

Nach der langen Auffahrt mit moderater, aber permanenter Steigung folgte der letzte Anstieg der MTB-Tour bis zur Siebenhütten-Hütte, ein Ensemble aus 7 Hütten. Die Bikes kann man dort in Sichtweite des Gastgartens anlehnen, so dass wir unsere Faltschlösser*, die man praktischerweise ohne Bohrungen am Rahmen montieren kann, nicht benötigten. Leider schoben sich pünktlich zu unserer wohlverdienten Rast Schleierwolken über die Sonne. Der Föhnwind, der unten im Tal für Wärme gesorgt hatte, wehte zudem auf der Höhe von knapp 1.300 m empfindlich kühl. So beschränkte sich unsere Pause auf der urigen Siebenhütten-Hütte auf die Nahrungsaufnahme und wir fuhren weiter.

Entlang des Höhenrückens

Nach der Siebenhütten-Hütte ging es nochmal kurz bergauf, bevor wir den Rücken des Königsberges entlangfuhren – der bereits tiefstehenden Sonne entgegen. Der Wind vermasselte uns leider, das herrliche Panorama entsprechend zu würdigen. Wir blieben nicht mehr stehen, sondern brachten diesen schönen Teil der Tour relativ rasch hinter uns. Es folgte der Weg nach unten: die Steigung würde ich nur als moderat bezeichnen, die Schotterabfahrt stellt – entgegen der Beschreibung im Internet – wirklich keine Schwierigkeit dar.

Bei der Liftstation, die gleichzeitig die Einfahrt in den Bikepark Königsberg darstellt, kann man sich entscheiden, ob man die Gunst der Stunde nutzt und einen der angelegten Trails (blau, rot, schwarz) nach unten zischt, oder lieber den normalen Weg bis zum Parkplatz nimmt.

Günther entschied sich natürlich für ersteres und meinte, dass ich den blauen Weg schaffen würde. Hmm naja. Von Fahren war bei mir nur abschnittsweise die Rede, ich musste sehr oft schieben und hätte den normalen Weg nehmen sollen.

Landschaftlich schöne Genusstour

Wir waren uns einig: Dies war eine der schönsten MTB-Touren, die wir bisher in Österreich absolviert hatten. Die Steigungen sind nicht zu steil und trotzdem führt die Tour in höhere Lagen mit entsprechend alpiner Vegetation und Almbewirtschaftung. Obwohl man nur im Voralpenland ist, wähnt man sich durch den Rundumblick am Dach der Welt. Zwei gemütliche Almhütten mit freundlichen Wirtsleuten laden zudem zu einer zünftigen Rast ein. Da die Region etwas versteckt liegt (circa eine halbe Stunde von der Autobahn A1 entfernt) werden MTB-Touren in den Ybbstaler Alpen wohl noch länger ein Geheimtipp fernab der Massen sein.

Wir haben diese Radtour mit unserer Suunto-GPS-Uhr* aufgezeichnet und können euch daher den GPX-Track zukommen lassen, wenn ihr diese Runde nachfahren wollt. Schreibt uns einfach mittels Kommentarfunktion, wenn wir euch die Daten mailen sollen!

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