Mit dem Camper zum INNTÖNE Jazzfestival

Where the f*** is Diersbach – hat sich sicher schon die eine oder andere Jazzgröße gedacht, die auf Einladung von Zampano Paul Zauner in der 1500-Seelen-Gemeinde im oberösterreichischen Innviertel aufgetreten ist. Jahr für Jahr Ende Juli schafft er es, internationale Größen des Jazz und der Weltmusik auf seinem Bauernhof zum 3-tägigen Inntöne Jazzfestival zu versammeln. Musikkritiker und Medien überschlagen sich mit Lobeshymnen auf das hochkarätige Lineup, das jedes Jahr aufs Neue geboten wird.

Wir haben das Inntöne Jazzfestival bereits zweimal besucht und durften die Legenden Monty Alexander, Richard Bona, Alfredo Rodriguez und Vieux Farka Touré live erleben, um nur einige Namen zu nennen.  

Camping auf der Wiese

Da Diersbach nicht unbedingt viele Unterkünfte aufweist, wird das Campen am Gelände nicht nur zur Notwendigkeit, sondern trägt auch zur ganz besonderen Atmosphäre dieses entspannten Festivals bei. Ist man im Besitz einer Konzertkarte, sucht man sich mit seinem Camper oder Zelt einfach einen Platz oberhalb des Konzertareals. Für das Campen wird kein Extra-Obolus verlangt. Die Campingwiese ist allerdings nur für Vans, Kastenwägen oder kleine Wohnmobile geeignet (Auffahrkeile, zB die aufblasbare Variante* empfehlenswert). Wenn man Glück hat, steht man in einer der ersten Reihen und kann theoretisch das Konzertgeschehen direkt vom Camper aus genießen.

Alles andere als stressig

Um die Akustik auszukosten, macht es allerdings Sinn, sich die paar Schritte hin zur Bühne zu bewegen. Man schnappt sich einfach seinen Campingstuhl und platziert diesen auf der Wiese, die zur Bühne hin leicht abschüssig ist und so für jeden eine gute Sicht gewährleistet. Will man eine Pause einlegen, um sich beim Bus zu stärken oder, so wie wir, den Skotti-Grill* anzuwerfen, kann man den Stuhl getrost stehen lassen, gegenseitige Rücksichtnahme ist hier angesagt, es kommt nichts weg. Es gibt kein Gerangel, kein Gedrängel, es herrscht Harmonie in der Community.

Beim Inntöne Jazzfestival kann man einfach sein Glas, zB ein Weinglas aus Edelstahl*, oder sogar die selbst mitgebrachte Weinflasche in den Zuschauerbereich mitzunehmen. Es herrscht kein Konsumzwang, obgleich im Bauernhof Snacks, Getränke und leckere Pofesen angeboten werden. Leibesvisitationen durch Securities, die Kameras oder „Wurfgeschosse“ aus Handtaschen fischen, gibt es selbstredend nicht.

Ebenso familiär geht es zu, wenn es darum geht, sanitäre Bedürfnisse zu befriedigen. Die Toiletten sind rund um die Uhr geöffnet und natürlich auch für die Camper zugänglich. Sowohl in der Damen- als auch der Herrentoilette gibt es einige wenige Duschen, die benützt werden können. In der Früh muss man ggf. etwas anstellen oder man wählt ein Zeitfenster, das weniger begehrt ist.

Ein Musikalienstand, an dem Tonträger der auftretenden Künstler erstanden werden können, rundet das Gesamtangebot ab.

Kartenkauf und Besuch

Das Inntöne Jazzfestival ist gut besucht, aber beide Male haben wir es nicht überfüllt erlebt. Es ist davon auszugehen, dass es in den Jahren, in denen wir dort waren, auch kurzfristig davor noch Karten gegeben hätte. Ob dies jedes Jahr so ist, können wir natürlich nicht garantieren. Der Kartenvorverkauf für heuer hat bereits vor Weihnachten begonnen. Man kann die Karten tageweise kaufen (ca. € 59,- pro Tag) oder einen Festival-Pass für alle drei Tage um dzt. € 163,-.  

Wer in Betracht zieht, das Festival zu besuchen, möge sich bitte unsere Zeilen zu Herzen nehmen und sich im Sinne des Festivals ebenso rücksichtsvoll und entspannt verhalten, wie es dem Geist dieser Veranstaltung entspricht, damit diese noch lange in dieser Form erhalten bleiben möge. Da die Musikrichtung Jazz nicht Mainstream ist, besteht ohnehin eine natürliche Selektion, was den Zuschauerzustrom betrifft. Wer für Musik dieser Art nicht offen ist, wird der Veranstaltung nichts abgewinnen können. Wer nicht sicher ist, kann vorab das Lineup checken, sich die Künstler zB auf Youtube suchen und schauen, ob es gefällt.

Radfahren als sportliches Rahmenprogramm

Wer uns aus unseren Blogartikeln bereits kennt, weiß, dass wir unsere Bus-Ausflüge auch meist mit sportlichen Aktivitäten verbinden. Wir hatten beide Male unsere Rennräder dabei. Das Innviertel eignet sich bestens für ausgedehnte Radtouren: Es gibt Radwege, wie den Inn- oder den Antiesenradweg und viele Nebenstraßen, so dass man diese zu Rundtouren kombinieren kann. Die Landschaft ist leicht hügelig, ideal also für das Rennrad! Zu sehen gibt es ebenfalls genug: die Flusslandschaft des Inn oder das schmucke Schärding, dessen Stadtplatz mit den bunten Häusern zu einer Rast einlädt.

Beide Radtouren waren rund 55 km lang und in ca. 2:40 zu absolvieren, so dass wir – Start nach dem Frühstück vorausgesetzt – am früheren Nachmittag retour waren, um die nächsten Konzerte des Inntöne Jazzfestivals nicht zu verpassen.

Im ersten Jahr führte uns unsere Route nach Schardenberg, dann eine Weile entlang des Inn nach Schärding und retour. Im zweiten Jahr starteten wir Richtung Kopfing los, um dann ebenfalls über Schardenberg zum Inn zu stoßen, diesem aber nur kurz zu folgen.

Diese Routen sind nicht im Internet zu finden. Da Diersbach kein touristischer Hotspot ist, haben wir vorab keine fertigen Touren auf den einschlägigen Internet-Portalen gefunden und uns diese Strecken selbst zusammengesucht.

Wer sie nachfahren möchte: einfach Kommentar unten dalassen und wir senden gerne die GPX-Daten zu!

Wenn ihr nun Lust bekommen habt, das Inntöne Jazzfestival besucht und dort zufällig unseren Bus erblickt, gebt euch zu erkennen, würde uns freuen! Wir haben definitiv vor, das eine oder andere Mal wieder hinzufahren!

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