Mit dem Kajak zwischen Trégastel und Ploumanac’h

Auf dem Wasser zwischen bizarren Felsformationen durchpaddeln und auf kleinen Inselchen anlegen: Das versprachen wir uns von dieser Tour mit dem Kajak zwischen Trégastel und Ploumanac’h an der Côte de Granit Rose. Dieser Kajakausflug war ein absolutes Muss für uns. Es wurde tatsächlich ein traumhafter, Tag, der wärmste auf unserer Bretagne-Tour, der uns den kleinen Unfall, den wir hatten, vergessen ließ.

Kajaktour Trégastel-Ploumanac'h

Bereits am Vorabend hatten wir eine Runde in der kleinen Bucht von Ploumanac’h gedreht und festgestellt, dass es keinen geeigneten Parkplatz in der Nähe des Strandes gab, was suboptimal zum Einbooten war. Also versuchten wir im benachbarten Trégastel unser Glück. Der Parkplatz dort hatte eine Höhenbegrenzung (mit Surfequipment war unser Bus höher als 2 m) bei der Einfahrt, allerdings keine bei der Ausfahrt. So fuhren wir einfach gegen die Fahrtrichtung ein.

Felsen-Slalom

Dann pumpten wir erst mal unser Gumotex Kajaks* auf. Im „flachen“ Zustand passt es in einen großen Rucksack, der sich gut im Kofferraum verstauen lässt. Die zusammensteckbaren Paddel* transportieren wir in einer Paddeltasche*, die groß genug für beide Paddel ist und die verhindert, dass diese im Kofferraum zu klappern beginnen oder sich mit anderen Gegenständen verzwicken.

Schließlich gings endlich los im zunächst sehr flachen Wasser nach links gerichtet zwischen den Felsen durch. Das Wasser war klar, man konnte auch die Felsen erkennen, die unterhalb der Wasseroberfläche waren. Teilweise war es aber aufgrund der Oberflächenspiegelung des Wassers nicht leicht, den Steinen auszuweichen. Unser Boot ist zwar relativ robust, da es aus hochwertigem Kautschuk in Dropstich-Technologie* gefertigt ist, eine Kollision mit den runden aber rauen Felsen hätte keinen großen Schaden verursacht, aber ich fürchtete scharfkantige Muscheln, die auf Steinen kleben und das Boot aufschlitzen könnten.

Der Möwen-Mann

Nach einer Weile wurden wir Zeugen eines seltsamen Schauspiels. Ein Einheimischer, der selbst ein bisschen wie ein Vogel aussah, schien sich mit den Möwen zu unterhalten. Sie reagierten auf seine Handbewegungen und flogen fast schon bedrohlich um ihn herum. Er schien aber irgendwie einer der ihren zu sein, er hatte nicht die geringste Angst. Mich erinnerte die Szene an Hitchcocks „Die Vögel“.

Danach schlugen wir den Weg Richtung offenes Meer ein, der Leuchtturm schien ein lohnenswertes Ziel zu sein. Doch so ruhig das Wasser in der Bucht war, so bewegt war es außerhalb und ich streikte. Mir war eher nach einem gemütlichen Sommerausflug als nach einer sportlichen Tour mit Nervenkitzel. Also paddelten wir Richtung Ploumanac’h und dann auf der Suche nach einem Pausenplatz eher ziellos in der Bucht herum. Es gab viele schöne Plätze, aber wir wollten einen für uns allein. Wir fanden ihn schließlich in Form eines kleinen Inselchens. Wir legten an und verbrachten sicher gut eine Stunde dort, bevor wir wieder zum Parkplatz in Trégastel zurückpaddelten und unsere Tour mit dem Kajak zwischen Trègastel und Ploumanac’h beendeten.

Eine wirklich schöne Kajaktour, die wirklich zu empfehlen ist, da man die Gesteinsformationen viel besser vom Wasser als vom Land aus erkunden kann. Wir nahmen zahlreiche schöne Fotos mit nach Hause, die wir mit unserer wasserfesten Kompaktkamera* gemacht haben!

Kajaktour Trégastel-Ploumanac'h
Unser Pausen-Inselchen
Das Auto war plötzlich weit weg

Da wir mit den Gezeiten nun schon vertraut waren, hatten wir vermutet, dass wir nicht mehr annähernd in die Nähe des Parkplatzes paddeln würden können. Die Vermutung war richtig, das Meer war von unserer Einboot-Stelle mindestens 200-300 Meter zurückgewichen, da die Bucht sehr flach war. Wir beobachteten, dass viele Fischer und Bootsbesitzer das Problem so lösten, indem sie mit dem Auto einfach in die Bucht fuhren, um ihre Ausrüstung etc. zu verladen. Das schien auch uns praktischer, als alles so weit zu schleppen. Wir hätten lieber schleppen sollen. Denn nach dem Einpacken und Aufladen vergaß Günther einen großen Stein, der vor dem parkenden Auto aus dem Sand ragte und den man von innen aufgrund der Steilheit der Motorhaube nicht sehen konnte. Wir wussten zuerst gar nicht, was das krachende Geräusch kurz nach dem Losfahren war, stiegen sofort aus und sahen die Bescherung: der Stein hatte die Plastikverkleidung unterhalb der Motorhaube fast komplett ramponiert. Zuerst dachten wir, nicht weiterfahren zu können. Aber „die Schürze“ ließ sich etwas zurechtbiegen und mit Panzerband* fixieren. Wir haben den Schaden dann sofort telefonisch unserem Versicherungsvertreter gemeldet, der gelassen reagierte und uns noch einen schönen Urlaub wünschte.

Das und die Tatsache, dass wir vollkaskoversichert sind, ließ uns den Schreck vergessen und wir erreichten mit leichter Verspätung Locquirec, wo wir von unserer Nachbarin, die dort jedes Jahr im Herbst ein Haus mietet, mit Sekt und Austern willkommen geheißen wurden.

PS: GPS-Daten vom kleinen Pausen-Inselchen und dem fürs Einbooten idealen Parkplatz gibt’s als kleines Dankeschön für ein Brieftauben-Abo 😊 – einfach Kommentar dalassen, welche Infos du brauchst!

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